20070307

FENSTERLOSIGKEIT & SELBSTDISTANZ zt-07

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Ist Selbsterfahrung und das Menschenbild ein verlässlicher Ausgangspunkt für das Bemühen, ein sachgerechteres Verständnis von Menschen und damit auch seiner selbst zu gewinnen?

Ist es gerechtfertigt eine scharfe Scheidelinie zwischen dem menschlichen 'Inneren' und einer 'Außenwelt' des Menschen zugrunde zu legen?

Selbstdistanzierung ist der entscheidende Schritt, dass manfrau sich nicht als 'Ich' allen anderen Menschen und Dingen gegenüber, sondern als ein Wesen unter Anderen erleben kann (S. LII).

Es ist die Stufe des Reflektionsvermögens und Selbstbewusstseins auf der Menschen in der Lage sind, nicht nur zu denken, sondern auch ihrer selbst als denkende Wesen bewusst zu werden und über sich als denkende Wesen nachzudenken.

Im Denken der Menschen über sich selbst, wurde das geozentrische Weltbild weitgehend in einem egozentrischen aufgehoben.

Manfrau findet die Vorstellung vom 'Selbst im Gehäuse' bereits in der platonischen Philosophie, dann beim 'denkenden Ich' des Descartes, bei Leibniz' 'fensterlosen Monaden', beim Kantschen 'Subjekt der Erkenntnis', das nie so recht zum 'Ding an sich' vorzudringen vermag, bis zu der neueren Ausweitung der gleichen Grundvorstellung von dem 'ganz für sich existierenden Einzelmenschen' der seine zu Verstand und Vernunft verdinglichte Denk- und Wahrnehmungstätigkeit auf sein ganzes Dasein, auf seine Existenz oder auf sein Handeln konzentriert.

Die Fensterlosigkeit des Monaden wird offenbar nicht nur von Gelehrten als selbstverständlich hingenommen.

Entfremdung als Ausdruck der Selbsterfahrung.

Es ist selbstverständlich in den Gesellschaften der europäischen Neuzeit, dass ihr Empfinden von Menschen so eines ist, welches ihr eigenes Ich von allen anderen Menschen und Dingen 'draußen' abschließt. Niemand aber findet es klar und einfach festzustellen, was die greifbaren Wände und Mauern sind.

Gibt es eine ewige Grunderfahrung oder einen Typ der Selbsterfahrung, der für eine bestimmte Stufe in der Entwicklung der von Menschen gebildeten Figurationen und der diese Figurationen bildenden Menschen selbst charakteristisch ist? (S. LVI).

Der Prozess der Zivilisation lässt sich nicht verstehen, solange manfrau nicht vermag, diesen Typ der Selbsterfahrung zu lockern und das Menschenbild des homo clausus aus seiner Selbstverständlichkeit zu lösen, um sie als etwas Problematisches der Diskussion zugänglich zu machen. Die Theorie der Zivilisation bietet selbst eine Handhabe zur Lösung dieser Probleme.

Welche Beziehung besteht zwischen der Problematik des homo clausus und der des Prozesses der Zivilisation? (Elias' Kritik am neuzeitlichen Menschenbild).

Der Zusammenhang: Elias postuliert eine Veränderung in der Selbsterfahrung von Menschen beim Verlassen des geozentrischen Weltbildes.

Nicht nur eine Revision und Zunahme des Wissens von den Bewegungen der Gestirne, aber die veränderte Vorstellung des Menschen wäre nicht möglich gewesen, ohne eine starke Erschütterung des zuvor herrschenden Bildes der Menschen (Anmerkung: welcher Menschen?) von sich selbst, ohne das Vermögen sich selbst in einem anderen Lichte zu sehen.

Primär ist das geozentrische Weltbild für Menschen überall eine Erfahrungsweise, kraft derer sie und auch als Gruppen im Mittelpunkt der Welt stehen. Das geozentrische Weltbild ist der Ausdruck dieser spontanen und unreflektierten Selbstzentriertheit der Menschen der manfrau z.B. in den natiozentristischen und auf das Individuum konzentrierten Denkweisen begegnet (S. LVII).

Geozentristisch: Wir erleben uns selbst und die Erde als Mittelpunkt der Welt, als Bezugsrahmen für die Bewegungen der Gestirne. Um zum heliozentristischen Weltbildes überzugehen bedurfte es auch eines erhöhten Vermögens der Menschen, sich in ihrem Denken von sich selbst zu distanzieren.

Wissenschaftliche Denkweisen können nicht entwickelt und können nicht Gemeingut werden, ohne dass Menschen sich von der primären Selbstverständlichkeit lösen, mit der sie alles Erfahrene zunächst unreflektiert und spontan aus seinem Zweck und Sinn für sich selbst zu verstehen suchen (S. LVIII).

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