20070312

SCHWEBENDE WERTE sk-07

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Nach Hartfiel gehen alle sozialen bzw. soziologischen Theorien von der Überzeugung aus, dass soziale Spannungen das vorantreibende, den sozialen Wandel belebende Element darstellen und dem gegenüber Institutionalisierung als Verfestigung und Erstarrung sozialer Normen und Verhaltensbeziehungen für sozialen Wandel eher Reibungswiderstand bedeuten.

Lebenschancen sind nie gleichmäßig verteilt. Jede Gesellschaft hat unterschiedliche Aufgaben und muss unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten der Menschen koordinieren. Es gibt Unterschiede der Art und Unterschiede des Ranges.
Quelle bzw. behandelte Literatur: Der moderne soziale Konflikt von Ralf Dahrendorf, Stuttgart 1992 (1), München 1994, dtv Taschenbuch, Exzerpt: transitenator

Die Theorie des Gesellschaftsvertrages unterscheidet seit langem zwischen der Assoziation (gesellschaftliche Verbindung wie z.B. die Gruppe, Partei, NGO, Kirche, Gemeinschaft, Gemeinde, etc.) und der Herrschaft. Also auf der einen Seite die Genossenschaft (Assoziation-Verbindung) und auf der anderen Seite die Gesellschaft (bzw. der rechtgebende Staat).

In der Praxis verlangt alle gesellschaftliche Assoziation Herrschaft.

Gesellschaft heißt nämlich immer Normierung von Verhalten.

Normierung kann aber nicht in der Luft schweben
; sie kann noch nicht einmal auf bloßer Übereinkunft beruhen. Sie bedeutet, dass bestimmte Werte als geltend gesetzt werden.

Das heißt aber nicht nur, dass Verhalten, Fähigkeiten und Aufgaben an ihnen gemessen werden, sondern dass es Instanzen gibt, die Geltung verleihen und Sanktionen verhängen können.

Diese Instanzen können Gesetze machen und sie können belohnen und bestrafen. Das aber sind eben die Herrschaftsinstanzen.
Gesellschaft heißt Herrschaft und Herrschaft heißt Ungleichheit (S. 47).

Das ist gut so nach Dahrendorf und er bringt Kant auf unsere Betrachtungsbühne und dessen Schilderung eines arkadischen Schäferlebens bei vollkommener Eintracht etc. , wo Talente verborgen bleiben und Menschen ihrem Dasein keinen größeren Sinn verleihen als ihrem Hausvieh.

Vielmehr dankt Kant der Natur für die Unvertragsamkeit, für 'missgünstig wetteifernde Eitelkeit', für die 'nicht zu befriedigende Begierde zum Haben' oder auch zum Herrschen.

"Ohne sie würden alle vortrefflichen Naturanlagen in der Menschheit unentwickelt schlummern".

"Der Mensch will Eintracht; aber die Natur weiß besser,
was für seine Gattung gut ist: sie will Zwietracht."
(so Kant, nach Dahrendorf S. 48).

Dahrendorf denkt hier an Karl Popper und an die Geschichte als Entwurf in eine ungewisse Zukunft.

Gesellschaft heißt nicht nur
Herrschaft ---> Ungleichheit
sondern
Ungleichheit ---> Konflikte

Konflikte welche die Quelle des Fortschritts einschließlich der Ausweitung menschlicher Lebenschancen bilden sollen.

Herrschaft verursacht auf dem Weg über die Ungleichheit Konflikte.

Aber "alle Macht korrumpiert" also ist Herrschaft nicht in jeder Form eine gute Sache.

Terror, Krieg und Mord eindämmen---www.transitenator.blogspot.com
Die Frage ist aber nicht, wie wir uns von aller Herrschaft befreien und zu einem arkadischen Schäferleben einschläfern lassen, sondern wie wir Herrschaft so zähmen können, dass ein Optimum an Lebenschancen möglich wird (S. 48).

Das ist der Punkt an dem die Bürgerrechte zum Schlüsselbegriff der Moderne werden.

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