20070312

SCHWELLENLAND & BÜRGERRECHT sk-09

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Dahrendorf konstatiert zwei Schwellen des Wandels: Eine Schwelle ist markiert durch den Übergang von der traditionellen Hierarchie der Stände- oder auch Kastengesellschaft zur offenen Schichtung moderner Gesellschaften.
Quelle bzw. behandelte Literatur: Der moderne soziale Konflikt von Ralf Dahrendorf, Stuttgart 1992 (1), München 1994, dtv Taschenbuch, Exzerpt: transitenator
Konflikte, die den Prozess vorantreiben sind in aller Regel Bewegungen von Minoritäten.

Die zweite Schwelle ist die jener modernen Gesellschaften, in denen Bürgerrechte aufgehört haben ein dominantes Thema der Auseinandersetzung zu sein.

Zwischen diesen beiden Schwellen liegt die Phase, in der Bürgerrechte das Thema und Klassenkämpfe das Instrument des Wandels sind.

Es geht um Anrechtsfragen, also um den Status der Mitgliedschaft in Gesellschaften und die damit verbundenen Chancen. Der Ursprung des Klassenkonflikts findet sich in Herrschaftsstrukturen, die nicht mehr die absolute Qualität der traditionellen Hierarchie haben.

Das Thema des Klassenkonflikts heißt Lebenschancen. Sind diese nicht mehr Anrechtschancen sondern nur noch Angebotschancen nimmt der Konflikt eine neue Form an. Zur Bestimmung dessen Zeitpunktes sind Bürgerrechte der zentrale Begriff (S. 52).

Bürgerrechte stammen aus dem antiken Stadtstaat, der mittelalterlichen Stadt und dann der Burg. Sie führen am Ende zur Weltbürgerschaft. Ihre modernen Ausprägungen haben sie im Nationalstaat gewonnen.

Länder, in denen Bürgerrechte sich erst verspätet durchgesetzt haben, sind auch Länder die erst verspätet Nationen wurden. Warum?

Der moderne Nationalstaat ist im Kern die Form, in der das nicht feudale ( auch anti feudale) Bürgertum seinen Platz finden konnte.

Das Bürgertum brauchte die Nation, um Recht und Verfassung an die Stelle von überlieferten Bindungen und Gottesgnadentum zu setzen.

Insoweit ist der Nationalstaat Quelle des Fortschritts auf dem Weg zu einer allgemein das Recht verwaltenden bürgerlichen Gesellschaft (S.53).

Der Nationalstaat schließt sowohl ein als auch aus. Das Bündnis von Liberalismus und Nationalismus zwischen 1789 bis 1848 bildete eine Kraft der Emanzipation. Der Nationalstaat erlaubte es die Idee der Bürgerrechte zu verallgemeinern. Das war schon ein Thema für Perikles S.53.

Cirka 2500 Jahre später setzt Toqueville Bürgerrechte als Demokratie gleich. Das 'Reich der Demokratie' wäre eines, in dem Rangunterschiede beseitigt, Eigentum weit gestreut und die Macht auf gesplittert wäre.

Demokratie als Gleichheit aller ist etwas anderes als politische Demokratie.

Alle sind gleich vor dem Gesetz, haben gleichen Anspruch auf politische Teilnahme und genießen diese Chancen unbeschadet ihrer sozialen Herkunft und Stellung. (Zu den Zeiten des Aristoteles gehörten Frauen und Sklaven nicht zu den Freien). Weitere Beschränkungen gab es im Geschichtsverlauf. Es dauerte Jahrhunderte bevor der gleiche Grundstatus aller Bürger so allgemein wurde.

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