20070312

SCHIZOPHRENE BÜRGER? sk-10

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Der Begriff 'Bürger' ist etwas zweideutig und es stecken daher (zwei zum Preis von einem Burger :-) ein Staatsbürger (citoyen) und ein Besitzbürger (burgeois) in unserem 'Bürger'.

Der Begriff 'Citizenship' beschreibt einzelne Bürger insoweit sie nicht bloß Glieder des Staates (Staatsbürger) sind. Das Verhältnis von Bürger und Staat ist gerade NICHT in der Definition eines Staatsbürgers gegeben, sondern dieses ist Thema der Freiheit.

Der Begriff 'Citizenship' (der Status des Bürgers) beschreibt die Rechte und Pflichten, die sich aus der Mitgliedschaft in einer sozialen Einheit, vor allem in einer Nation ergeben.
Quelle bzw. behandelte Literatur: Der moderne soziale Konflikt von Ralf Dahrendorf, Stuttgart 1992 (1), München 1994, dtv Taschenbuch, Exzerpt: transitenator
Der Bürgerstatus 'citizenship' beschreibt zunächst eine Menge von Anrechten. Diese Anrechte bestehen unbedingt. Sie sind also weder von Herkunft und sozialer Stellung noch von bestimmten Verhaltensweisen abhängig.

Der Bürgerstatus ist unverkäuflich. Sein konstitutives Merkmal ist, dass er nicht aufgerechnet werden kann; es handelt sich eben nicht um einen ökonomischen Status.

Der Bürgerstatus entfernt, ja befreit Menschen von den Kräften des Marktes (T. H. Marshall). (S. 55).

Rechte machen den Kern des Bürgerstatus aus. Die Bürgerpflichten sind ebenso unbedingt zu verstehen. Sie folgen weder aus Rechten noch sind sie deren Voraussetzung.

Die Pflicht zum Gesetzesgehorsam ist unbedingt wie z.B. die Pflicht zum Steuer zahlen. Wehrpflicht und Sozialdienst können mögliche Bürgerpflichten sein. Sie sind aber keine Gegengabe für Bürgerrechte.

Das Pathos des Bürgerstatus und seine historische Kraft liegen im unbedingten Anrechtscharakter der sich mit seinen Inhalten verbindet.

Diese Inhalte ändern sich. Der Geltungsbereich des Bürgerstatus hat sich geändert durch die Geschichte. Es gibt Probleme des Ein- und Ausschlusses, der Zugehörigkeit zur Bürgergemeinschaft und auch heftige Kämpfe um dieses "wir sind drin".
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Fragen des Einschlusses und Ausschlusses berühren die Identitäten von Menschen, weil sich an ihnen entscheidet wohin jeder einzelne gehört.

Grenzen werden gezogen. Multi kulturelle Gesellschaften sind die Ausnahme nicht die Regel (S. 57). Dahrendorf stellt eine in Gesellschaften innewohnende Tendenz zur Homogenität fest.

Eine zivilisierte Gesellschaft verbindet ungezwungene gemeinsame Bürgerrechte mit Unterschieden der Rasse, Religion oder Kultur. Sie verwendet den Bürgerstatus nicht, um andere auszuschließen, sondern versteht sich selbst nur als Schritt auf dem Weg zu einer Weltbürgergesellschaft.

Der Auftritt des Bürgerstatus hat also eine höchst explosive Wirkung entfaltet. Der Grund dafür lag sicher nicht in den Pflichten sondern in seinen Anrechten.

Gruppen, die diese Teilnahmerechte für sich erobert haben, zeigten alsbald eine Neigung, sie zu verteidigen, sich also in der Burg der Bürger einzuigeln.

Andere draußen stellen Forderungen. Der Kampf um volle Mitgliedschaft in der Bürgergesellschaft wurde zu einem der großen Themen des modernen sozialen Konflikts, und er wird es bleiben, bis eines Tages die Weltbürgerschaft wirklich geworden ist (S. 60).

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