20070328

TRANSFORMATION der GESELLSCHAFT zk-14

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Dieses deutsche Bürgertum der zweiten Hälfte des 18. Jhs. spricht eine andere Sprache als der König. Ideale und Geschmack der bürgerlichen Jugend und die Modelle nach denen sie sich verhalten, sind den seinen fast entgegengesetzt. Goethe und Lessing haben den Geschmack des Volkes weit mehr für sich als die französischen Klassiker.

Die ganze literarische Bewegung der zweiten Hälfte des 18. Jhs. wird getragen von einer sozialen Schicht und dementsprechend von Geschmacksidealen, die Friedrichs Gesellschafts- und Geschmacksdisposition entgegengesetzt sind.

Diese literarische Bewegung (Klopstock, Herder, Lessing, die Dichter des 'Sturm und Drang', der junge Goethe, der junge Schiller) ist keine politische Bewegung. Bis 1789 keine Idee einer konkreten politischen Aktion.
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Quelle: Norbert Elias: Über den Prozess der Zivilisation, Erstmals veröffentlicht 1936, Francke Verlag: 1969 2. Auflage,Suhrkamp:1976 1. Auflage,19. Auflage 1995
Exzerpt: transitenator
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Entwicklung von allgemeinen Grundsätzen (Kant) die im Widerspruch zu herrschenden Verhältnissen stehen. Überall eher vage Träume von einem neuen geeinten Deutschland, einem natürlichen Leben, 'natürlich' gegenüber der 'Unnatur' des höfisch gesellschaftlichen Lebens und Lust an dem eigenen Gefühlsüberschwang.

Der klein-staatlich absolutistische Aufbau der Gesellschaft bot keine Handhabe zu konkreter politischer Aktion. Die bürgerlichen Elemente sind abgedrängt von jeder politischen Betätigung in Deutschland.

Schreiben ist die wichtigste Entladung. Die Literaten drücken Träume aus, oppositionelle Ideale die den höfischen Idealen entgegen stehen.

Die literarische Bewegung der zweiten Hälfte des 18. Jhs. ist keine politische, aber Ausdruck einer sozialen Bewegung, einer Transformation der Gesellschaft. Viele über das Land verstreute in gleicher Lage von verwandter sozialer Herkunft.

Ideale der Natur- und Freiheitsliebe, einsames Schwärmen, Hingabe an die Erregung des eigenen Herzens ungehindert durch die 'kalte Vernunft'.

Bei Kant findet dieser Gegensatz Bürger-Hof Ausdruck in der Antithese von Kultur und Zivilisiertheit.

Sehr charakteristisch für das mittelständische Bewusstsein:
Die Tore nach unten sollen verschlossen bleiben, die Tore nach oben sollen sich öffnen.

In Frankreich wurden Talente aus Mittelstandskreisen in der weiten höfischen Gesellschaft rezipiert und assimiliert. In Deutschland dagegen blieben die durch Talent und Geist ausgezeichneten Mittelstandssöhne von dem höfisch-aristokratischen Leben abgesperrt (S.23).

Ursachen für diese besonders betonte Trennung waren die geringe Verschmelzung der höfisch-aristokratischen Modelle und 'Seins-Werte' mit den bürgerlichen Modellen und Leistungswerten. Was aus dieser Trennung folgte, hat das, was weiterhin als Nationalcharakter der Deutschen in Erscheinung tritt, für lange Phasen entscheidend bestimmt.

Frankreich expandiert und kolonisiert nicht nur, mit Deutschland verglichen, frühzeitig nach außen. Es ist eine Tendenz der höfischen Aristokratie zu assimilieren und zu kolonisieren.

Die stärkste Expansion des deutschen Imperiums dagegen fällt noch ins Mittelalter. Von dieser Zeit an wird das deutsche Reich langsam immer kleiner. Fast alle äußeren Grenzen liegen unter Druck.

Dementsprechend auch im inneren ein Kampf der verschiedenen sozialen Gruppen um enge Chancen und Selbstbehauptung. Es gibt eine Tendenz sich zu unterscheiden und gegeneinander abzuschließen (S. 25).

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