REVOLUTION & SCHWÄCHE sk-03
Tweet this!An Revolutionen kann manfrau unterscheiden und bemerken was sich verändert. Verändern sich Kernstrukturen einer Gesellschaft oder wechseln Führungspositionen mit sichtbar gewaltsamen Aktionen?
Die erstere kann manfrau Sozialrevolution nennen, die zweite politische Revolution. Die Industrielle Revolution war in diesem Sinne sozial, die Französische Revolution politisch.
Quelle: Der moderne soziale Konflikt von Ralf Dahrendorf, Stuttgart 1992 (1), München 1994, dtv Taschenbuch. Exzerpt des Blogautors.
Die industrielle Revolution ereignete sich in England lange nach der politischen Revolution von 1688, während die politische Revolution in Frankreich in keinem Sinne starke wirtschaftliche Kräfte freisetzte (S.20).
Die treibende Kraft hinter beiden Revolutionen war das Bürgertum, die Bourgeoisie. Sowohl die Industrielle als auch die französische Revolution lassen sich als bürgerliche Revolutionen bezeichen (S.21).
Die folgenschweren Wandlungen des 18. Jh. haben laut Dahrendorf ein Doppelgesicht, sie sind zugleich ökonomisch und politisch.
Und dieses Doppelgesicht ist auch das der neuen Sozialfigur des bourgeois-citoyen, des Bürgers (S. 21).
Eine weitere Schwäche der Theorie von Marx:
In den Prognosen von Marx werden die Fehler seiner Theorie am deutlichsten. Nach Marx sind Bourgeoisie und Proletariat die Kombattanten der kapitalistischen Gesellschaft, was manfrau für gewisse Zeiten akzeptieren kann.
Das Problem beginnt mit dem nächsten Schritt seiner Argumentation, wonach Gewerkschaften und sozialistische Parteien Forderungen im Namen neuer Produktivkräfte erheben.
Was sind diese neuen Kräfte? 'Assozierte Produzenten'?, 'Gemeineigentum'?, 'herrschaftsfreie Kommunikation'?
Die verzweifelte Suche nach den neuen Produktivkräften ist verräterisch. Es gibt politische Kräfte und es gibt tektonische Veränderungen der sozialen und wirtschaftlichen Struktur. Dazwischen bestehen Beziehungen welche aber nicht ein für allemal gegeben sind sondern variieren und nur selten zu der von Marx geforderten Kongruenz führen.
Marx läßt zwei verschiedene Dinge (also den sozialpolitischen Teil und den sozialökonomischen Teil) in eines verschwinden. Auf der Strecke bleibt die Realität (S. 22).
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen