20070318

INNERE EMIGRATION sk-12

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Heute suchen die meisten, den Begriff der bürgerlichen Gesellschaft zu vermeiden.

Der Bürgerstatus markiert eine tief greifende Veränderung der sozialen Dinge und einen bemerkenswerten Fortschritt im Sinne der Erweiterung menschlicher Optionen. Er ist ein Element der Bürgergesellschaft. Diese verlangt weitere Bedingungen.

Die Bürgergesellschaft

Bei der Bürgergesellschaft geht es um das schöpferische Chaos der vielen vor dem Zugriff des Staates geschützten Organisationen und Institutionen.
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Quelle: Der moderne soziale Konflikt von Ralf Dahrendorf, Stuttgart 1992 (1), München 1994, dtv Taschenbuch
Exzerpt: transitenator
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Die Bürgergesellschaft als Medium der Freiheit hat spezifische Elemente.

1. Vielfalt ihrer Elemente, Fülle von Organisationen und Institutionen in denen Menschen die Dimensionen ihrer Lebensinteressen realisieren können. Eine einzige Staatskirche hat also nichts mit der bürgerlichen Gesellschaft zu tun; mehrere vom Staat unabhängige Kirchen dagegen gehören zu ihr.

2. Die Autonomie der vielen Organisationen und Institutionen. Autonomie hier als Unabhängigkeit von einem Machtzentrum zu verstehen. Autonomie ist fester begründet, wenn sie auf der Eigeninitiative von Mitgliedern und in der Regel auch auf privatem Eigentum beruht. Kleine und mittlere Unternehmen sind ebenso Bestandteile der Bürgergesellschaft wie Stiftungen, Vereine und Verbände.

3. Der Bürgersinn (höflich, tolerant und gewaltlos, 'zivil') als die persönliche Seite des Bürgerstatus. Der Bürger fragt nicht, was andere, insbesondere der Staat, für ihn tun können, sondern tut selbst etwas. Bürgerstolz, Zivilcourage- Tugenden der Mitglieder von Bürgergesellschaften.

Bürgergesellschaften sind diktatorischen Machtansprüchen ein Dorn im Auge, weil sie sich ihren Anmaßungen widersetzen.

Die Diktatur erlaubt nur innere Emigration.

Bürgergesellschaften haben grundsätzlich öffentlichen Charakter und bilden die einzige Quelle der wirksamen Opposition gegen autoritäre und totalitäre Herrschaft.

Das Verhältnis von Bürgergesellschaft und Diktatur ist nicht zu verallgemeinern auf das Verhältnis von Gesellschaft und Staat.

Wo die Verfassung der Freiheit herrscht, ist die Bürgergesellschaft das normale Lebensmedium der Menschen. Sie ist nicht gerade eine Stütze des Staates, steht aber auch nicht in Opposition (Bürgerinitiativen sind keine Feinde der Regierung).

Freiheit heißt aber auch, dass der Staat breite Bereiche des Lebens der Menschen allein lässt, so dass diese sich weder für noch gegen dessen Institutionen entfalten müssen, um am Ende gemeinsam mit diesen und mit der Marktwirtschaft Lebenschancen zu fördern.

Wie entstehen Bürgergesellschaften?
Der Kampf des Bürgertums um die Rechts- und Eigentumsbedingungen des Kapitalismus gehört hierher.

Gefährdung von Bürgergesellschaften:
Allen staatlichen Instanzen wohnt ein Hang zur Totalität inne. Der Staat will immer mehr Macht, so oft man auch betonen mag, dass der Staat nichts anderes ist als die Menschen, die ihn tragen.

Die Welt, in der es nur atomisierte einzelne und den Staat gibt, ist aber eine Welt der Unfreiheit.

Es ist nötig, Teile der Gesellschaft vor anderen Unrecht verübenden Teilen zu schützen. Wenn sich aber Teile zusammentun und dann als Kartell noch dazu mit dem Staat gemeinsame Sache machen?

Mancur Olson meint, dass Kartellisierung (Korporatismus) in der 'Logik kollektiven Handelns' liegt. Sie führt bei Stabilität zu Rigiditäten die den Wandel verbieten.
Dahrendorf: Olson irrte.

misterlinker

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