20070616

Unparteilichkeit Machterhaltung Gesellschaftsmechanik zt-59

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Eine weitere Gesetzlichkeit der Gesellschaftsmechanik:

Wenn jemand einmal in eine Position des Zentralapparates (eine Stelle der Macht) gelangt ist und sich für einige Zeit dort behauptet, so zwingt sie ihm ihre eigene Gesetzmäßigkeit auf. Sie distanziert ihn mehr oder weniger stark von allen, übrigen Gruppen und Schichten der Gesamtgesellschaft, auch von der Gruppe, die ihn hoch getragen hat, von der Schicht aus der er stammt.

Die Funktion des Zentralherrn ist es über den Zusammenhalt und die Sicherung der ganzen Gesellschaft, wie sie nun einmal besteht, zu wachen und er ist an dem Interessenausgleich zwischen den anderen Funktionsgruppen interessiert (S. 237).

Seine Aufgabe distanziert ihn mehr oder weniger von allen übrigen Funktionsgruppen. Er muss aber auch über die Wahrung seiner eigenen sozialen Existenz und seiner eigenen gesellschaftlichen Stärke wachen.
In diesem Sinne ist er auch Partei innerhalb des gesellschaftlichen Kräftespiels. Seine Interessen sind mit der Sicherheit und dem Funktionieren des ganzen gesellschaftlichen Gefüges verbunden.

Wenn sich der Zentralherr zu stark mit einer der Gruppen identifiziert, wenn die Distanz zwischen ihm und irgendeiner Gruppe sich allzu sehr verringert, ist früher oder später die gesellschaftliche Stärke seiner eigenen Position bedroht.
Denn diese Stärke hängt davon ab, dass ein gewisses Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Gruppen und ein gewisses Maß von Kooperation oder Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Interessen einer Gesellschaft besteht; aber sie hängt auch davon ab, dass starke und ständige Spannungen und Interessengegensätze zwischen ihnen vorhanden sind.

Der Zentralherr untergräbt seine eigene Position sowohl, wenn er seine Machtmittel und seine Unterstützung dazu hergibt, eine einzelne Gruppe seines engeren oder weiteren Gesellschaftskreises auf Kosten der anderen ganz überlegen und stark zu machen.
Die Angewiesenheit auf einen obersten Koordinator schrumpft, wenn eine einzelne Gruppe oder Schicht unzweideutig die Oberhand erlangt oder besitzt, es sei denn, dass diese Gruppe selbst sehr uneinheitlich und von starken Spannungen durchzogen ist.

Und die Position des Zentralherrn schwächt sich, wenn sich die Spannungen zwischen den Hauptgruppen seiner Gesellschaft so verringern, dass sie selbst ihre Kooperation regeln und sich zu gemeinsamen Aktionen verbünden können.

Der Zentralherr und sein Apparat bilden innerhalb seiner Gesellschaft ein Interessenzentrum eigener Art.

Sein Interesse verlangt sowohl eine gewisse Kooperation, wie auch eine gewisse Spannung zwischen deren Teilen.
Seine Stellung hängt also nicht nur von der Art und von der Stärke der Ambivalenz zwischen diesen verschiedenen Formationen der Gesamtgesellschaft ab; seine Beziehung zu jeder dieser Formationen ist selbst ambivalent (S. 239).

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