Optimale Macht Maximum Gesellschaftsingenieur zt-60
Tweet this!Der Einherrscher ist als Einzelner an sich viel schwächer als die Gesamtgesellschaft. Seine einzigartige Stellung, seine Herrschaftsfülle erklärt sich daraus, dass die Interessen der Menschen dieser Gesellschaft zum Teil in der gleichen, zum Teil in entgegengesetzter Richtung liegen, dass ihre Aktionen sowohl aufeinander abgestellt, wie gegeneinander gerichtet sind, sie erklärt sich aus der fundamentalen Ambivalenz der sozialen Beziehungen innerhalb eines differenzierten Gesellschaftsverbandes (S. 239 u. 240).
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Literatur und Quellenhinweis: Norbert Elias: Über den Prozess der Zivilisation; Band 2 Erstmals veröffentlicht 1936; Francke Verlag: 1969 2. Auflage; Suhrkamp: 1976 1. Auflage; 19. Auflage 1995; Ausgewählte Quoten und Gestaltung: Transitenator
-o-o-o-Das ist die Situation, die dem König, dem Mann an der Spitze, dem Zentralherrn seine optimale Macht gibt (S. 240).
Sie wäre eine gefährliche Erfindung, wäre sie das Werk eines Gesellschaftsingenieurs.
Aber wie alle sozialen Gebilde, so entsteht auch dieses, diese Königsapparatur, die dem einzelnen Menschen eine besondere Herrschaftsfülle gibt, ganz allmählich und ungeplant im Verlauf der gesellschaftlichen Prozesse.
Wenn ein bestimmter Gesellschaftsaufbau die Chance dazu gibt, erlangt das Zentralorgan jene optimale Stärke, die gewöhnlich in einer starken Einherrschaft ihren Ausdruck findet.
Der relativ große Entscheidungsspielraum kommt dadurch zustande, dass der Zentralherr im Kreuzfeuer der sozialen Spannungen steht und auf den verschieden gerichteten Interessen und Ambitionen spielen kann (S. 242).
(Anm: Nun ja, es gibt gewisse Antezedentien, Divide et impera, dann später Macchiavelli aber der hat die Sache sicher nicht erfunden, so was geschieht halt in einem gewissen historisch - gesellschaftlichen Kontext).
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