Seelenaufbau Verhalten Zwänge tz-15
Tweet this!Norbert Elias's Werk 'Prozess der Zivilisation' versucht zu zeigen, dass und wie der Aufbau der psychischen Funktionen, das jeweilige Standardgepräge der Verhaltenssteuerung, mit dem Aufbau der gesellschaftlichen Funktionen, mit dem Wandel der zwischenmenschlichen Beziehungen zusammen hängt.
Das Allgemeinste ist schnell gesagt:
(Satz:) Die (äußeren) Verflechtungszwänge drängen zu korrespondierenden Veränderungen im Gepräge und Seelenaufbau der Menschen.
Der Festigung eines neuen Standards voraus ging eine Zeit der Erschütterung.
Die Auftriebswellen, in deren Mitte wir leben, sind von allen früheren ihrer Struktur nach verschieden, so gewiss sie diese früheren Bewegungen weiterführen und auf ihnen aufbauen.
Heute findet manfrau auch eine gewisse Lockerung des herkömmlichen Verhaltensschemas (S. 442).
Perioden des Übergangs, bieten dem Nachdenken eine besondere Chance: Die älteren Standards sind zum Teil fragwürdig geworden, neue festere noch nicht vorhanden. Die gesellschaftliche Situation selbst macht das 'Verhalten' zu einem akuten Problem. Manfrau denkt weiter an Stellen wo vorher andere Halt machten. Manfrau beginnt nach Gründen zu fragen, wo manfrau früher keinen Grund fand weiter zu fragen. z.B. Warum muss "manfrau" sich hier so und dort so verhalten?
(Satz:) Die Verhaltensschemata unserer Gesellschaft sind etwas geschichtlich Gewordenes, aus dem Gesamtzusammenhang der abendländischen Geschichte (S. 443).
Diese Schemata sind vielschichtig. An ihrer Bildung und ihrer Reproduktion haben emotionale Impulse nicht weniger als rationale, Trieb- und Ich-Funktionen zugleich, ihren Anteil. Es ist seit langem üblich geworden, die Regelung, der das Verhalten des Individuums in unserer Gesellschaft unterliegt, im wesentlichen als etwas Rationales, etwas allein durch vernünftige Überlegungen Begründetes zu erklären. Hier (bei Elias) sah manfrau es anders.
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