20070715

Pazifizierung Gewalt tz-23

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Ein ganzes Hebelwerk von Verflechtungszwängen führt in vielen Jahrhunderten eine allmähliche Veränderung des Verhaltens über unseren Standard hinaus. Unsere Art des Verhaltens, unser Stand der Zwänge, Gebote und Ängste ist keineswegs etwas Endgültiges, geschweige denn ein Gipfelpunkt.

Da ist die stete Kriegsgefahr.
Kriege sind, um es noch einmal mit anderen Worten zu sagen, nicht nur das Gegenteil des Friedens.
Kriege gehören zu den unvermeidlichen Stufen und Instrumenten der Pazifizierung.

Die Empfindlichkeit des Gesellschaftsaufbaues und das Risiko und die Erschütterung für alle Beteiligten, die kriegerische Entladungen mit sich bringen, sind umso größer, je weiter die Funktionsteilung gedeiht, je größer die wechselseitige Abhängigkeit der Rivalen wird.
Daher spürt manfrau in unserer eigenen Zeit eine wachsende Neigung, die weiteren zwischenstaatlichen Ausscheidungskämpfe durch andere, weniger riskante und gefährliche Gewaltmittel auszutragen. (S. 452).

Hinter den Spannungen der Erdteile, sieht manfrau schon die Spannungen der nächsten Stufe auftauchen. Manfrau sieht die ersten Umrisse eines erdumfassenden Spannungssystems von Staatenbünden, von überstaatlichen Einheiten verschiedener Art, Vorspiele von Ausscheidungs- und Vormachtkämpfen über die ganze Erde hin, Voraussetzung für die Bildung eines irdischen Gewaltmonopols, eines politischen Zentralinstituts der Erde und damit auch für deren Pazifizierung (S. 452).

Nicht anders steht es mit den wirtschaftlichen Kämpfen. Auch die freie, wirtschaftliche Konkurrenz, ist nicht nur das Gegenteil einer monopolistischen Ordnung. Sie drängt ebenfalls ständig über sich hinaus zu diesem, ihrem Gegenteil hin.

Auch von dieser Seite her betrachtet ist unsere Zeit alles andere als ein totaler End- und Gipfelpunkt.

Unsere Zeit ist voll von unausgetragenen Spannungen, von unabgeschlossenen Verflechtungs-prozessen, deren Dauer kaum einsichtig, deren Gang im einzelnen nicht voraussehbar und nur deren Richtung bestimmt ist: die Tendenz zur Beschränkung und Aufhebung der freien Konkurrenz oder was das gleiche sagt, des unorganisierten Monopolbesitzes allmählich zu einer gesellschaftlichen und öffentlich kontrollierbaren Funktion wird (S: 453).

Hier kündigen sich bereits die Spannungen der nächsten Stufe an, die Spannungen zwischen den höheren und mittleren Funktionären der Monopolverwaltung, zwischen der 'Bürokratie' auf der einen Seite und der übrigen Gesellschaft auf der anderen Seite (S. 453).

Erst wenn sich diese zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Spannungen ausgetragen haben und überwunden sind, werden wir mit besserem Recht von uns sagen können, dass wir zivilisiert sind (Anm.: Wenn wir überlebt haben).

Erst mit den Spannungen zwischen den Menschen, mit den Widersprüchen im Aufbau des Menschengeflechts können sich die Spannungen und Widersprüche in den Menschen mildern.
Dann erst kann es die Regel sein, dass der Mensch jenes optimale Gleichgewicht seiner Seele findet...Einklang zwischen seinen gesellschaftlichen Aufgaben, den gesamten Anforderungen seiner sozialen Existenz auf der einen Seite und seinen persönlichen Neigungen und Bedürfnissen auf der anderen...

-o-o-o-

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