Angstuebertragung auf Kinder tz-22
Tweet this!Ängste dieser Art umspielen das Kind her von klein auf, und zwar in den mittleren, in allen aufstiegswilligen Schichten noch weit stärker als in den oberen. Ängste dieser Art haben an den Regelungen und Geboten, denen das Kind von klein an unterworfen ist einen erheblichen Anteil.
Die Ängste, die den Eltern vielleicht nur zum Teil bewusst sind, übertragen sich durch Gesten nicht weniger als durch Worte auf das Kind. Sie arbeiten beständig mit an der Bildung jenes Feuerkreises von inneren Ängsten (S. 450).
Wenn auch gewiss zuweilen durch die elterlichen Ängste gerade das herbeigeführt wird, was verhindert werden soll, wie es auch ausgeht, immer projizieren sich die gesellschaftlichen Spannungen durch die elterlichen Gesten, Verbote und Ängste in das Kind.
Das Kind bekommt die gesamten Spannungen seines Menschengeflechts zu spüren, auch wenn es noch nichts von ihnen weiß (S. 450 u. 451).
Dieser Zusammenhang zwischen den äußeren, den unmittelbar durch ihre soziale Lage bedingten Ängsten der Eltern und den inneren Ängsten (Angstautomatismen) des Heranwachsenden ist von weit allgemeinerer Bedeutung.
Manfrau kann erst dann ein volleres Verständnis gewinnen, wenn manfrau besser, als es heute möglich ist, über lange Generationsketten hin zu beobachten und zu denken vermag.
Hier wird aber schon deutlich: Wie tief die Spannungen der eigenen Zeit in das Gefüge der einzelnen Seele eingreifen (S. 451).
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen